Cover und Layout von meiner Tochter Katja Berndt Ich lese gerne aus meinen bisher 5 Büchern - lade mich ein.
Cover und Layout von meiner Tochter Katja Berndt                    Ich lese gerne aus meinen bisher 5 Büchern  - lade mich ein. 

Hier sammle ich Tiergeschichten.    Vielleicht auch deine...........

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Mein Name ist Maya - 

Meine wahre Geschichte

 

(Mein Leidensweg vom 4.12.2022  – Anfang März 2023)

Ich habe vier Füße, wache Ohren, einen, wie ich meine, gutmütigen Blick und kann auch lächeln. Mein blondes Haar fällt mir wie ein samtener Goldregen über den Kopf und den Hals. Mein Schweif ist etwas dunkler, damit er von meiner Körperfarbe etwas absticht. Man kann schon sagen, dass ich sehr gut ausschaue. Agnes, du siehst das sicher genauso, oder? Ich hoffe, alle wissen jetzt, was für ein Zeitgenosse ich bin.

Es ist Zeit euch zu schreiben. Weil es mir wieder gut geht. Danke vor allem Johanna, meinem Engel im Pferdespital! Danke meine liebste Agnes, aber vor allem auch Lorenz und Doris fürs Durchhalten, als ich es fast nicht mehr geschafft habe. Und Roland, dir schenke ich einen glücklichen Augenaufschlag mit meinen langen Wimpern, weil du immer die Verbindung zwischen uns warst. Fast wie ein lebendes Telefonkabel.  

 

Und hier meine Geschichte, die ich euch schreiben möchte, weil es echt schlimm war:

Auch wenn ich ein wirklich fesches Mädel bin - was nützt einem die Optik alleine? Gar nichts. Daran sollte man stets denken. Zuneigung, Zugehörigkeitsgefühl, Vertrauen, Liebe – das sind meine Lieblingsworte. Vor allem, wenn ich an Agnes denke. Sie ist meine Seelenverwandte, die mir das Gefühl gibt, wichtig zu sein. Immer schon. Sie hat es einfach drauf. Alleine ihre Stimme lässt mich tänzeln vor Freude und wenn sie mich dann streichelt oder gar noch ihr Gesicht an das meine drückt, dann… dann drück ich ganz fest zurück, bis sie fast das Gleichgewicht verliert. Weil ich will, dass sie spürt, dass ich sie lieb hab. Und dann weiß ich, warum ich lebe.

 

Noch lebe oder wieder lebe. Denn ihr könnt euch nicht vorstellen, was mir passiert ist. 

Gerade habe ich noch so vor mich hingelebt, im glücklichen Einklang mit meiner Familie, den Kniewallners und vor allem mit Agnes. Fresse mein Heu, zupfe an Grasbüscheln, die mich anlachen, blinzle in die Sonne, freue mich auf die Streicheleinheiten und dann das.

4.12.2022

 

Mitten in der Nacht zieht es mir die Gedärme zusammen, dass ich kaum noch Luft bekomme, so weh hat das getan. Ich mache mich bemerkbar und schon ist Hilfe da. Aber hilf einmal einem Pferd, das selbst nicht weiß, was los ist. Mit dem Reden habe ich es ja nicht so. Bin eher ein schweigsamer Typ. Also ertrag ich einmal den Wahnsinn. Als ich allerdings die Spritze vom Tierarzt seh, war ich schon etwas skeptisch. Geholfen hat sie außerdem auch nichts. Am Nachmittag noch mal so ein „Jauckerl“. Aber glaubt mir, die Spritzen sind größer als bei Agnes, wenn sie geimpft wird. Wenn sie nur geholfen hätten.

 

Aber nein, ich werde tatsächlich weggebracht!! Weg von meinem Zuhause. Welch ein seelischer Schmerz dazu. Aber irgendwann war es mir egal, denn der Schmerz im Bauch war ja nicht mehr auszuhalten. Echt – ich dachte mir, jetzt geht’s direkt ab in den Pferdehimmel. Die traurigen Gesichter, die plötzlich nassgeweint vor mir gestanden sind – das war vielleicht heavy. Aber auch irgendwie traurig schön. Denn man weint ja nicht um jemanden, der einem egal ist.

 

Aber dann war ich schon weggetreten. Operation. Zum Glück kriegt man da nichts mit und spürt auch nichts mehr. War ja auch nicht mehr auszuhalten. Aber dann. Ich werde munter, will aufstehen und fühle mich hundeelend. Und das als Pferd. Was bedeutet, dass es mich gleich umgeschmissen hat. Zuerst hat es mich vornüber auf die Lippe geschmissen – autsch. Ich habe einfach nicht durchgeblickt, was mit mir los ist. Wenn das der Himmel sein soll, na danke, habe ich mir gedacht. Dann habe ich aber so leicht im Augenwinkel ein Mädel gesehen, alle nannten sie Johanna. Und Autsch – schon bin ich wieder umgefallen, keine Zeit, mir die Leute genauer anzuschauen. Jetzt hatte ich ein geschwollenes Auge, das mich sowieso sichttechnisch außer Gefecht gesetzt hat.

 

Ihr glaubt nicht, wie einsam man ist, wenn man einfach nicht weiß, was gerade passiert. Ich konnte nicht stehen, mir alles tat weh, ich war die meiste Zeit alleine, es war nicht fair. Warum ich – wo ich doch eh immer ganz nett war und so.

Aber dann habe ich immer wieder Johanna entdeckt – der rettende Engel in meinem Elend. Sie war mein Augenstern, zu der sogar ein Steckenpferd Vertrauen gehabt hätte. Denn ihre Stimme, ihr Zureden, ihr Kraulen und ihr Bemühen, mich wieder gesund zu machen, war himmlisch. Zum Verlieben, aber sie ist leider kein Pferd – ein bisschen wählerisch darf man ja sein.

Dann wollte sie, dass ich was esse. Aber ehrlich – mir war so schlecht, dass ich mich dauernd übergeben hätte können. Ein Pferd, das kotzt – nein, das ist echt das Letzte.  Aber essen – nein danke. Agnes saß da mit ihren traurigen Augen und ich hab nicht gleich kapiert, was sie von mir wollte. Also hat sie auch aufgehört zu essen. Das war ja zum Schreien. Ich verstehe sie nicht und sie hört einfach auf zu essen. Bis ich draufgekommen bin, weil die Johanna so g’scheit war und es mir gezeigt hat. Esse ich, isst auch Agnes. Meine Agnes, die muss doch was essen, denn sie musste doch Kraft haben für uns Zwei, wenn ich schon so schwächle.  Also habe ich mich zusammengerissen und habe ihr den Gefallen getan. Es waren aber auch Leckerbissen, denn bei Mondenschein ist die Johanna mit mir auf die Wiese gegangen und ich durfte frisches Gras riechen und essen. Wer macht denn so was? Nur wer mich mag, oder? Mit dem Umarmen habe ich es auch nicht so, aber eigentlich hätte es sich die Johanna verdient. So eine richtige Hufumarmung.

So dachte ich vor mich hin, als plötzlich wieder die Schmerzen gekommen sind. Das war mir fast zu viel. Ich wollte aufgeben, habe mich hingelegt und alle haben auf mich draufgeweint. Aber was sollte ich denn machen? Ich habe mich echt zum Sterben gefühlt. Bei der Heulerei haben alle von „einschläfern“ gesprochen. Keine Ahnung, was sie damit gemeint haben. Vielleicht wollten alle auf mir oder bei mir schlafen? Na ja, da wäre es dann schon eng in der Box geworden. Aber ich war zu schwach, um darüber nachzudenken und bin einfach eingeschlafen.

Nächsten Morgen höre ich ein Scharren in der Nachbarbox. Oh, da ist ein Pferd angekommen, dachte ich. Das hat mich aus meinem Dämmerschlaf rausgerissen. Könnte ja interessant sein – aber selbst ein gutaussehender Hengst würde mich jetzt nicht locken. Glaub ich. Aber es tut gut, nicht alleine zu sein.

Weniger sehen wollte ich auf jeden Fall den Doktor! Seine Spritze an diesem Morgen hat wirklich „tödlich“ ausgeschaut. Gott sei Dank ist er damit wieder verschwunden. Als sie mich dann aus der, wie sie sagen „Intensivbox“ rausgeholt haben, bin ich doch ein klein wenig froh gewesen. Obwohl es mir echt noch nicht gut gegangen ist. Wie kann man sich nur so lang so elend fühlen?

Heiß ist mir geworden, dann habe ich wieder geschwitzt, schon wieder Spritze, bei dem sie mir Blut rausgezogen haben – das hätte ich schon noch brauchen können, aber…..! Was höre ich da – ich habe eine Vergiftung? Aber von was denn? Ich gebe aber nicht auf, denn ich liebe Agnes, ich liebe auch Johanna und die Doris und den Laurenz und den Roland, meine Familie. Bei euch möchte ich bleiben und der Himmel kann mich mal, habe ich mir dann gedacht. So ein saugutes Leben als Pferd hat kein Hund und das lasse ich mir nicht vermasseln. Also muss ich da einfach durch und ich reiß mich zusammen.

Ehrlich, hätte ich nicht so viel Liebe von euch allen bekommen, dann wäre das vielleicht schlimm ausgegangen, aber ihr ward echt eine Seelennahrung für mich. Auch davon kann man wieder zu Kräften kommen. Diese Streicheleinheiten und die Fürsorge – das spürt man echt bis ganz tief drinnen.

Nachdem ich dann schon wieder ein Essen vertragen habe, war der Schmerz an manchen Körperstellen einfach unerträglich. Besonders der Rücken tat irre weh. Was ich abgetastet wurde!!….. – aber ehrlich, diese Berührungen habe ich trotzdem genossen. Außer sie haben auf meine Stellen gedrückt, die unglaublich weh getan haben – das war eher kontraproduktiv. Wenn dir alles weh tut, dann brauchst du Menschen um dich, die dich lieben. Ehrlich. Sonst geht gar nichts mehr. Und die hatte ich. Zum Glück. Habt ihr auch die Liebe in meinen Augen gesehen?

Und dann kam wieder ein Hänger! Johanna, dich zu verlassen, das wollte ich ehrlich nicht. Du hattest doch fast Tränen in den Augen. Und meine Agnes und Doris sind ja sowieso zu uns gekommen. Warum sollte ich also in den dämlichen Wagen steigen? Kann mir das wer sagen? Aber hartnäckig sind die Menschen wohl immer schon gewesen. Dabei habe ich ja immerhin eine Pferdestärke (=PS), die man nicht einfach so rumstupsen kann. Aber dann dachte ich an Weihnachten, an die glänzenden Augen von Agnes, an mein Zuhause und da konnte ich gar nicht anders als mitzufahren.

Danke Johanna, du warst echt der Wahnsinn. Und danke für die Pferdedecke, die Agnes für mich bekommen hat. 

Was habt ihr mich seither gehegt, mich mit der Pferdedecke immer zugedeckt, mir nur das beste Essen gegeben, fast schon mit Tages- und Nachtcreme eingeschmiert, seid dauernd mit mir durch die Gegend gewandert und habt mich „fast“ auf Händen getragen. In echt hätte euch das überfordert. Ich weiß. Auch wenn ich eine Figur habe, die sich sehen lassen kann.

Bei eurer Fürsorge wird selbst das leidendste Pferd wieder gesund – geht gar nicht anders. Ehrlich – ein bisschen simuliere ich jetzt hin und wieder, damit ihr ja nicht aufhört damit. Denn die Streicheleinheiten waren und sind schon eine wahre Wonne. Agnes, mach dir nie wieder Sorgen – ich trag dich durch die Gegend soviel du willst. Bist ja eh leicht wie ein Floh. Und ich pass ganz genau auf, was ich esse. Denn noch einmal mache ich diesen Zirkus nicht mit. Zumindest nicht freiwillig.

Mein Pferdeherz schlägt für immer für euch. Und nur ein ganz kleines bisserl auch  für mich.

 

© Sonja Pistracher 2023-04-01

 

 

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Mein Name ist Quincy – ich bin ein Königspudel

Ich bin ein männlicher Königspudel. Ehrlich - ich schau ziemlich gut aus. Und es ist schon ein Glück, dass mich die Familie G. entdeckt hat. Sind nicht übel. Würde sogar so weit gehen und sie als ultimative Königspudelbesitzer bezeichnen.

Mein Gang ist ziemlich elegant, leicht und federnd. Mein Aussehen wirklich vornehm. Ich belle selten, kann mit Augenkontakt meine Meinung darlegen und habe ein äußerst bescheidenes und ruhiges Wesen. Da kann nicht jeder mithalten.

Mein einziges Problem ist, dass ich Stiegen hasse. Vor allem hinunter! Leider liegt das Schlafzimmer meines Frauerls und meines Herrls im 1. Stock. Dumm gelaufen. Das hätten sie schon besser planen können. Aber die Beiden sind ja so nett. Wenn ich meinen - entschuldige schon lieber Kollege, aber das ist das beste an dir - Dackelblick aufsetze, weil ich in der Nacht hochgelaufen war, dann tragen die mich einfach hinunter. Bei meiner Größe keine Kleinigkeit. Vor allem, weil mein Frauerl nicht viel mehr wiegt als ich. Aber sie tut es trotzdem. Roter Kopf, schnaufen und jammern inclusive. Aber das stört mich nicht wirklich. Das Herrl ist auch kein Hüne, aber irgendwie sind seine Muskeln ein bissl besser beinander. Mir ist es egal, wer mich trägt.

Meine Familie schätzt alle positiven Eigenschaften an mir sehr. Das nennt man - glaube ich - Liebe. Ja, das muss es sein. Georg und Monika - einfach genial, mit euch zusammenleben zu dürfen. Georg und ich sind zwei Seelenverwandte. Vielleicht war ich ja in meinem früheren Leben ein Georg und er ein Königspudel. Geblieben ist bei ihm davon allerdings nichts, weder die Haarpracht noch die elegante Statur. Was solls? Wenn ich ihn höre, dann fängt mein Herz an, sich zu überschlagen und wenn ihm was daran liegt, mache ich den größten Mist mit. Und glaubt mir - ihm fällt immer was ein. Und LACHEN kann der Typ. Der hat einen Dauergrinser drauf. Königspudel mit Dauergrinser - hoffentlich mutiere ich nicht dazu. Würde etwas eigenartig ausschauen. Aber man passt sich ja an.

Georg ist außerdem so mutig. Das ist mein größtes Handicap. Ich muss mutiger werden. Königspudel und Schlappschwanz passt halt gar nicht zusammen. Aber sich so richtig fallen lassen zu können, ist verführerisch. Wenn Moni erscheint, dann falle ich ja fast schon automatisch um, weil sie sich dann sofort zu mir legt, jedes Löckchen an mir durch ihre wunderschönen Hände gleiten lässt, krault und schnurrt wie ein Kätzchen. Das ist Leben!

Christoph, der jüngste der Truppe, ist ausgezogen. Meint, dass er erwachsen geworden ist. Na ja, wenn er glaubt! Auf mich täglich verzichten zu müssen, das soll ihm den Schlaf rauben. Wenn er zur Freundin genauso lieb ist wie zu mir, dann hat sie es tierisch gut. Da packt mich fast die Eifersucht.

Also Georg und Moni - mich kriegt ihr nicht mehr los. Denn selbst wenn ich stundenlang bei Fuß liegen muss, sodass mir das Bauchfell schon einschläft, für euch halte ich das aus. Ihr seid es wert. Und die Zeit jetzt mit Corona ist der Hammer.

Dauerliebe!

© Sonja Pistracher 2020-04-08

 

 

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Hier spricht Quincy - ein letztes Mal 

Bevor ich meine endgültige Reise zu all den kläffenden und sich in der Selbsterkenntis eines nicht wiederzubringenden Lebens manch auch unglücklicher Hunde begebe, möchte ich mich noch einmal melden. Vielleicht kann ich alle Hunde, die in trauriges Leben geführt haben, aufmuntern. Mit meinem Wunder von dieser Welt. 

Grinsend (du wärst stolz auf mich Georg) denke ich daran. Ich hatte Glück - ich hatte ein perfektes Leben. Das könnte fast als Märchen durchgehen. 

Ein paar wenige, ebenso ewig grinsende Wegbegleiter habe ich schon entdeckt. Sie wissen wohl um die Liebe, die einem passieren kann. Wenn man Glück hat. HATTE!! Doch das ist mein (unser) Bonus hier. Wir haben das Glück mitgenommen. Es wird ewig bei uns und in uns bleiben. 

Ich sehe euch die Tränen vergießen, die ich nicht weinen kann. Das stimmt mich sehr traurig. Wie soll ich euch sagen, dass ich nur in einer anderen Dimension bin, während ihr vermeint, dass ich entschwunden bin. Nichts geht auf dieser Welt verloren - nicht einmal ich. Und schön, dass mein Körper noch bei euch ist, in meinem geliebten Garten. Aber denkt bitte daran, dass ihr MICH geliebt habt, die Seele dahinter, mein Denken, mein Fühlen, meine Freude, meine Liebe. Das alles habe ich mitgenommen, durfte ich mitnehmen. Und das bleibt. 

Denkt eher an mich als Tollpatsch und lacht ein wenig. Wie liebe ich euer Lachen - das wars, das mich vom ersten Augenblick an so fasziniert hat. Könnt ihr vielleicht einmal? So ganz kurz - von einem Ohr zum anderen? Ich schwöre, dass ich das hier spüre. Und sagt nicht, dass ein Hund, der schwört, nicht ernstgenommen werden darf. 

Ich bin jetzt eine Seele, so wie ihr das eines Tages auch sein werdet. Lasst mich mit dem Herzen gehen, dann kann ich meinen Platz hier finden. In aller Ruhe. Wer weiß, was noch kommt. 

Und grüßt mir  Christoph und Jonathan. Jonathan ist auch mein Enkelkind, nicht nur Eures. Immer, wenn jemand geht, kommt ein anderer. Das ist einfach so und daran kann kein Mensch etwas ändern. Wenn Jonathan zu bellen anfängt, müsst ihr euch Sorgen machen - dann war mein Einfluss doch zu groß. Aber wenn er nur sabbert, ist das halb so schlimm. Das bekommt er in den Griff. 

Ihr müsst die Liebe, die noch für mich in euch ist, nicht überwinden. Gebt sie weiter - die Welt braucht sie dringend. Tragt sie vor euch her und verschenkt sie. Dann wird sie mich irgendwann auch hier erreichen. Haltet sie nicht fest. Das Leben ist zu kurz, um zu trauern, wenn es sowieso kein Zurück mehr gibt. Wir hatten uns. Jetzt habt ihr euch. Das ist wertvoll und wichtig. 

Ich grüße euch noch einmal ganz herzlich Wenn ihr eines Tages an mich denkt, wenn es nicht mehr weh tut, dann fühlt in euch hinein. Dann werde ich trotzdem noch immer da sein. Versprochen. 

Für immer euer Quincy 

Auch wenn Schmerz, der sich krümmt, euch die Luft zum Atmen nimmt, so erscheint beim näheren Betrachten, dass genau diese Momente euch das Leben näherbrachten. 

 

© Sonja Pistracher 2020-04-08

 

 

 

 

Mein Name ist Hlorridi!

 

Meine wahre Geschichte.

 

Stichworte zu dieser Geschichte, die mir mitgeteilt wurden:

Stefanie (4) wurde von ihrem Pferd abgeworfen. Wie könnte man ihr das erklären, dass sie trotzdem wieder reiten möchte.

 

Mein Name ist Hlorridi! Ich wohne am Stefanihof und ich bin ein Islandpferd. Immer wieder kommen Kinder zu mir und die lasse ich dann auf mir reiten. Auch wenn sie oft gar nicht wissen, was sie wollen. Aber ich bin ja geduldig und auch, wenn die mit Händen und Füßen herumfuchteln, dass mir fast schlecht wird, werfe ich sie nicht hinunter. Sind ja so Zwerge, die ich da immer wieder herumtragen darf. Aber ehrlich - es ist gar nicht so übel, denn schwer sind diese Mäuse alle nicht. Fühle mich fast frei, wenn die auf mir oben sitzen.

 

Jetzt kommt immer ein kleines Mädel mit blonder Mähne zu mir. Ein echtes Leichtgewicht. Und grinst mich so herzlich an. Ich habe das "Grinsen" auch schon versucht, aber das schaut bei mir blöd aus. Darum nicke ich nur mit dem Kopf.

Letzte Woche war Stefanie auch wieder da. Habe mich gleich so gefreut. Dann sitzt sie schon bei mir oben, hält sich zum Glück gut an, als mir plötzlich speiübel wird. Wahrscheinlich zu viel Gras genascht. Und es geht dann nicht anders, da muss ich mich durchstrecken, laut schnauben, ein bisserl herumhüpfen wie ein Kasperl - dann gehts wieder. "Ach du Schreck" habe ich mir gleich danach gedacht - die Stefanie wird glauben, ich schnapp über. Zum Glück hat sie sich gut festgehalten, bis bei mir wieder alles in Ordnung war. Danke Stefanie. Wollte dich ganz sicher nicht abwerfen, aber ich habe halt keine Hände, um dich festzuhalten. Dein verschrecktes Gesicht vergesse ich lange nicht. Tut mir soo leid.

Wie ich dann von dir gehört habe, dass du trotzdem gleich wieder reiten kommen wirst, habe ich gewusst "du bist etwas ganz Besonderes". Du verstehst uns Pferde und weißt, dass es uns nicht immer nur gut geht. Beim nächsten Mal trage ich dich wie eine kleine Fee über die Wiese. Versprochen.

 

 

Mein Name ist Anny!

Meine wahre Geschichte.

 

Stichwörter dazu waren: Angie und Anny sind mehr als ein Jahrzehnt ein glückliches Paar. Wie sieht das Anny?

 

Ja, tatsächlich Anny. Ein Hundemädchen mit besonderer Ausstrahlung versteht sich. Mein Frauerl ist die Angie. Passt doch super, oder?

Nachdem Angie und ich schon so lange ein Paar sind, möchte ich einfach kurz einmal darüber reden. So ein bisschen über unser Leben halt.

Von Anfang an war es Liebe zwischen uns. Erinnerst du dich, als ich als kleiner Zwerg in einem Busch verschwunden bin, dass der nur so gewackelt hat? Du bist ja fast am Bauch gelegen, weil du so lachen musstest. Ich habe zwischendurch oben rausgeschaut, ob du nicht kollabierst. Ich war schon echt "bewegend", zugegeben.

Danach hatten wir es nicht immer leicht, wir Zwei. Aber geliebt haben wir uns immer. Ich gebe zu, ich war nicht immer bestens drauf. Aber wer ist das schon? Außerdem wollte ich Aufmerksamkeit und ehrlich, das ist mir voll gelungen. Ich war Weltmeister im Knurren, im Zähne fletschen und wenn nötig war auch ein kleiner Schnapper drin. Wow, hatten die alle Angst vor mir. Super. Nur der große Mann mit den weißen Haaren - der war ein Problem. Der hat mich nicht ernst genommen Angie. 1 x habe ich ihn gezwickt, aber dann hat er den Schleudergang eingelegt. Und ich sofort den Rückwärtsgang. Respekt.

Angie danke, dass du immer zu mir gehalten hast. Ganz egal, wie ich mich angestellt habe.

Leider hast du in den letzten Jahren auch ein wenig geschwächelt. Ich dachte mir halt, dass du keine Zeit für deine Probleme hast, wenn du dich mit meinen beschäftigen musst.

Heute ist alles in Butter - ich bin glücklich und zahm. Bis auf Ausnahmen, wo ich ein bisschen ausflippe, aber ohne Zähne fletschen.

Ich habe es jedenfalls geschafft! Jetzt schlafe ich im Plüschhaus oder auf der Couch - mit Polster und Lieblingsdecke - und werde von Stefan genauso verwöhnt wie von dir. Herrlich!

Und Stefan - wir haben zum Glück etwas gemeinsam. Wenn wir unseren "Dackelblick" aufsetzen, dann schmilzt Angie dahin. So sehen Weltmeister aus.

Und meinen Namen als Nummerntafel zu verwenden Angie - das ist wirklich Liebe.

Was noch ganz wichtig ist und ich noch erwähnen muss: Ich habe eine etwas faule, aber ganz liebenswerte ältere Freundin, die Ronja. Sie läuft mir nie den Rang ab und ist auch nicht lästig. Zum Glück. Ich mag sie.

So fühle ich mich rundum "pudelwohl". So ein blöder Ausdruck. Was habe ich mit einem Pudel oder Dackel zu schaffen? Also: Ich fühle mich "terrierwohl". Gibt viel mehr her, oder?

 

 
Mein Name ist Flecki!
 

Stichwörter: Flecki macht 2 x im Jahr Urlaub in Griechenland und wie er sich dabei fühlt, möchte sein Frauerl gerne wissen. Die Hin- und Rückreise erfolgt mit dem Auto, was für Flecki schon eine Herausforderung ist.

 

 

Hallo Monika, ich bin im Internet. Da staunst du, was? Aber ich habe mit Sonja ein ernstes Wort geredet, dass ich auch einmal dran sein möchte. Wo ich doch so viel erlebe.

Momentan bin ich wieder in Griechenland, wie du ja weißt.

Herrlich, aber momentan viel zu heiß. Ich keuch mich noch blöd hier. Aber die Gegend, der Strand, mein Garten - nicht zu toppen.

Mein Frauerl ist total entspannt und wenn sie am Abend was futtern geht, dann gehört mir das Haus. Ich bleib lieber zu Hause, weil dieses ewige Gequatsche der Menschen ist ja nicht auszuhalten. Menschen können ja stundenlang auf einem Sessel sitzen und bewegen sich null. Ich müsste dann ebenso am Boden herumliegen und könnte nur mit den Ohren hin und wieder eine Fliege verscheuchen. Das machen Kühe vielleicht gerne, mir ist das echt zu dumm.

Ihr wollt wissen, wie ich die Anreise gefunden habe? Anstrengend sage ich euch. Im Auto habe ich meinen "Käfig", in dem ich mich ganz wohl fühle. Bin ich ja schon gewohnt und es gibt zum Glück ja Pausen, aber so richtig ausgeruht bin ich nie. Dann gehts auf ein Schiff, eine Fähre nennen sie das. Ein Riesending, auf dem man wundervoll herumstreunen könnte. Aber darf ich nicht. Also gehe ich brav mit meinem Frauerl an der Leine herum und darf auch in die Kabine. Auf den Bildern könnt ihr sehen, wie ich erschöpft auf einem Sessel am Schiff herumliege. Aber mein Frauerl ist genauso arm. Die muss ja ewig lang mit dem Auto fahren. Eigentlich mache ich ja nur wegen ihr mit. Mein Frauerl ist was Besonderes und wenn ich das Strahlen in ihren Augen sehe, sobald wir in unserem Haus in Griechenland ankommen, weiß ich, dass es sich ausgezahlt hat. Dann strahlen wir beide um die Wette. Ich verscheuche gleich einmal alle Katzen, die vor dem Zaun herumliegen. Und glaubt mir, das sind viele in Griechenland. Mein Frauerl ist ja nicht zu retten - sie füttert die Katzen auch noch. Also gehen die freiwillig nie weg. Ich belle mir die Seele aus dem Leib, wenn sie vor dem Gartentor schmatzen, aber denen ist das so was von egal. Die haben Glück, dass ich nicht hinauskann. Die würden mich kennenlernen. Terrier und Katzen, das ist wie Feuer und Wasser. Geht einfach nicht.

Jetzt gehe ich mit Frauerl ins Meer schwimmen. Und das am 23. September. Das Wasser ist so warm, dass ich hecheln muss. Aber das Salzwasser trägt mich fast alleine. Mit meinen kurzen Beinen kann ich eh kaum schwimmen. 

Was ich eigenartig finde, ist, dass mein Frauerl immer so braun wird. Bei mir wirkt das gar nicht. Oder hat jemals wer schon einen braunen Terrier mit schwarzen Flecken gesehen?

 

Ich schick euch schöne Grüße. Vor allem aber der schönen Terrier-Dame von der letzten Geschichte. Wow - die wäre schon eine Sünde wert. Hallo Anny - ich bin Flecki......

 

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